Gin Fizz Rezept by Falco Gin - Gin Craze in England

 

Im letzten Blog wurde die Geschichte des Gins präsentiert und wie die extreme Verbreitung in England dazu führte, dass der Gin eine weltweit beliebte Spirituose wurde. Heute schauen wir dessen Verbreitung und deren Konsequenzen in England etwas genauer an.

Wie wir bereits aus dem letzten Beitrag wissen, wurde der Gin während dem 17. Jahrhundert aus den Niederlanden nach England gebracht. Auch wenn die neue Spirituose beliebt war, hielt sich der Konsum noch in Grenzen. Im Jahre 1689 wurde der englische König Jakob (engl. James) der Zweite abgesetzt und Wilhelm der Dritte neu gekrönt. Dieser spielte eine wichtige Rolle in der glorreichen Revolution (engl. glorious revolution), welche die absolute Monarchie in England beendete. Das Unterzeichnen der Bill of Rights garantierte, dass der König nur in Abhängigkeit vom Parlament handeln kann. Die glorreiche Revolution führte dazu, dass die religiöse Toleranz gegenüber katholischen Staaten beendet wurde, insbesondere um die Macht des französischen Monarchen Ludwig (frz. Louis) XIV einzuschränken.

Es wurden hohe Steuern auf ausländische Produkte erhoben, unter anderem auf spanische, französische und deutsche Weine und Spirituosen, um die inländische Produktion zu fördern. Der Import von französischem Brandy wurde komplett verboten. Des Weiteren wurden 1695 hohe Steuern für Bier und Wein eingeführt. Zusätzlich führte die landwirtschaftliche Revolution, begünstigt durch den Einsatz von Ochsen und fortgeschrittener Agrartechnik, zu einem Überschuss von Getreide und Weizen. Diese bildeten die Basis für Getreide- und Kornbranntwein, welche für die Gin Produktion verwendet wurden. All dies führte dazu, dass inländisch produzierter Gin zur billigsten Spirituose in England wurde, welche sich selbst der ärmste Teil der Bevölkerung leisten konnte. Ebenfalls war Gin sehr einfach selbst herzustellen und 1702 wurde ein Gesetz erlassen, welches jedem Haushalt erlaubte selbst Gin zu produzieren. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts verzehnfachte sich der Konsum von Gin in England und der sogenannte Gin Craze brach aus.

Auch wenn diese Zeit des Alkoholismus eigentlich eine sehr trübe und dunkle Zeit war, war sie doch so irrsinnig, dass man heute darüber schmunzeln muss. Da Gin, und Alkohol im Allgemeinen, viele Kalorien besitzen wurde er teilweise als Nahrungsersatz verwendet. Während dem Gin Craze war eine Kalorie Gin billiger als eine Kalorie Brot. Zudem war London sehr verschmutzt und das Trinkwasser war oft Bakterienverseucht. Somit wurde selbst Wasser mit Gin ersetzt, da der Alkoholgehalt dafür sorgte, dass Gin reiner war als Wasser. Gin wurde zu jeder Tageszeit getrunken. Für die Unter- und Mittelschicht machte der Alkohol den harten Alltag erträglicher.

Allgemeine Trunkenheit wurde zu einem massiven Problem und erreichte unvorstellbare Ausmasse. Schätzungsweise wurden pro Person Jährlich um die 60(!) Liter Gin konsumiert. Um 1725 war die Sterberate basierend auf Alkohol teilweise höher als die Geburtenrate. Da Gin so ausgiebig und verantwortungslos konsumiert wurde, kam es vermehrt vor, dass Personen lebendig begraben wurden, da sie so besoffen waren, dass die damaligen Ärzte ihre ohnmächtigen Körper nicht von dem eines Leichnams unterscheiden konnten. Auf Friedhöfen in London wurden Glocken installiert, welche mit einer Schnur am Finger des Leichnams befestigt waren. So konnte eine fälschlich vergrabene Person “Alarm” schlagen und gerettet werden. Berichten zufolge fielen vermehrt betrunkene Leute in die Themse, diejenigen, welche am nächsten Morgen am Ufer wieder zu sich kamen liefen direkt in die nächste Bar um einen Gin zu trinken. Die wohl bekannteste Geschichte stammt von Judith Dufour, welche ihr eigenes zweijähriges Kind ermordete, um dessen Kleider für Gin zu verkaufen. Dufour wurde für ihre Taten gehängt und es war der Beginn eines Weckrufes, dass die Gin Epidemie in England eingeschränkt werden muss. Ehefrauen begannen vehement zu demonstrieren, da ihre Männer jeden Abend sturzbetrunken nach Hause kamen und vermehrte ihre Arbeit vernachlässigten.

Ab 1730 erliess das Parlament mehrere Gesetze um den Gin Konsum einzuschränken. Es dauerte jedoch bis 1757 und dem mittlerweile achten Gin Act, bis der Konsum ein moderates Mass annahm. Es wurde verboten Gin ohne Lizenzen zu produzieren, Alkoholsteuern wurden wieder erhöht und es wurde mehr Wert auf qualitativen Gin gelegt. Des Weiteren führte eine Ernteknappheit zwischen 1757-1759 dazu, dass es verboten wurde Getreide zur Produktion von Alkohol zu verwenden. Der Gin Craze dauerte somit beinahe 50 Jahre und hätte England beinahe in einen sozialen und gesellschaftlichen Ruin getrieben. Auch wenn das Parlament wohl um einiges zu spät einschritt, konnte der Gin Konsum nach einiger Zeit wieder eingeschränkt werden.

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Gin Fizz by Falco Gin

 
 

Zutaten

  • 5cl Falco Gin

  • 3cl Zitronensaft

  • 2cl Zuckersirup

  • Circa 10cl Sodawasser

  • Eis: Cubed / Gewürfelt

  • Glas: Highball / Longdrink

  • Dekoration: Zitronenscheibe

 

rezept

  1. Shaker und Glas mit Eis füllen

  2. Gin, Zitronensaft und Zuckersirup beigeben und gut schütteln

  3. Durch ein Hawthorn Sieb (Cocktail Sieb um Eis und Rückstände im Shaker zurückzuhalten) Inhalt in das Glas abseihen

  4. Nach Geschmack mit Sodawasser auffüllen

  5. Rand mit einer Zitronenscheibe garnieren und mit Strohhalm servieren

 
 

Exzerpt Gin Fizz: Anders als der junge Gin Basil Smash aus dem letzten Blogpost, gibt es den Gin Fizz bereits seit beinahe 150 Jahren. Die Cocktail Kategorie Fizz leitet sich aus dem Englischen Wort “to fizz” für sprudeln oder zischen ab und beinhaltet ein kohlensäurehaltiges Getränk. Ein Fizz ist eigentlich ein Sour Cocktail, welcher am Ende, meist mit Soda, gestreckt wird. Der Gin Fizz ist der wohl bekannteste Cocktail dieser Kategorie, da er grob gesagt eine alkoholische Limonade ist. Es gibt noch weitere Unterkategorien für Fizzes, so nennt man beispielsweise einen Fizz, welchem zusätzlich ein Eiweiss für eine noch sattere Schaumkrone beigefügt wird Silver Fizz. Wenn der Cocktail Champagner anstelle von Soda enthält nennt er sich Diamond Fizz.

Im nächsten Blogpost wird der klassische Negroni vorgestellt, welcher sich als herbstlicher Aperitif eignet. Zudem behandeln wir die Geschichte des Tonic Waters und weshalb der Gin Tonic der ikonischste Gin Cocktail ist.