Old Tom Gin - Gurken-Pfefferminze London Mule by Falco Gin
Wir werden heute unsere Serie der verschiedenen Gin Sorten fortsetzen und uns mit dem Old Tom Gin auseinandersetzen. Des Weiteren wird wieder ein saisonales Cocktailrezept mit Gin vorgestellt, für dich zum zu Hause nachmachen.
Old Tom Gin
Der Old Tom Gin ist, in gewissem Masse, das Gegenstück zum London Dry und dem Dry Gin. Ihn macht so besonders, dass er nach der Destillation gesüsst werden darf/muss. Dies steht im Kontrast zu den Dry Gins, bei welchen der Name “Dry” bedeutet, dass der Zuckergehalt von 0.1g pro Liter nicht überschritten werden darf. Wichtig ist jedoch, dass der Old Tom Gin nach der Destillation nur leicht gesüsst wird und nicht zu vergleichen ist mit dem Zuckergehalt in z.B. einem Likör. Der Old Tom Gin ist noch immer ein Gin und typisch als solcher erkennbar. So muss er weiterhin folgende Kriterien erfüllen:
Alkoholgehalt von mind. 37.5% Vol.
Basis ist neutraler Alkohol aus Agrarerzeugnissen
Der Gin muss destilliert werden
Wacholder und andere Botanicals werden vor der Destillation beigefügt, jedoch dürfen sie, anders als beim London Dry Gin, zu unterschiedlichen Zeitpunkten beigefügt werden.
Es gibt keine offizielle Unter- oder Obergrenze für die Menge von beigefügtem Zucker.
Der Old Tom Gin lässt somit mehr künstlerische Freiheiten und erlaubt den Produzenten während der Herstellung etwas kreativer zu sein. Der Old Tom Gin ist bereits eine sehr alte Gin-Kategorie. Seine Ursprünge sind bis ins 18. Jahrhundert zurückzuführen. Wie wir aus früheren Blogposts wissen, herrschte damals die Zeit des Gin Crazes, in welchem jeder Haushalt selber Gin produzieren konnte (alles über den Gin Craze findest du in diesem Blogpost). Dies führte zwar zu einer irrsinnigen Gin Welle, sprach jedoch nicht gerade für die Qualität des Wacholderbrands. Schnell merkte man, dass durch Beifügen von Zucker der Gin erträglicher wurde. Voila, die erste Variante des Old Tom Gins war geschaffen.
Eine andere Geschichte, oder eher Mythos, über die Entstehung des Old Toms ist folgende: Gegen Ende des Gin Crazes, als der Staat die Gin Produktion und den Konsum drastisch einschränkte, wurde vermehrt illegal selber gebrannt und ausgeschenkt. Londoner Pubs und Bars, welche unter der Hand Gin verkauften, platzierten hölzerne Statuen einer Katze vor ihren Lokalen. Man konnte in den Mund der Katze Geld einwerfen und der Barkeeper schenkte durch einen Bleischlauch direkt nach draussen und ohne Aufsehen zu erregen Gin ein. Der damalige englische Begriff für einen alten schwarzen Kater war “old tomcat”. Daher der Name Old Tom. Da der Gin illegal gebrannt wurde, versetzte man ihn mit Zucker um einerseits die Kosten zu senken und um andererseits vorzutäuschen, dass man keinen Gin trank. Diese Legende ist jedoch kaum faktisch belegt und wohl eher eine ausgeschmückte Volksgeschichte. Als sich die Einschränkungen des Staats wieder lockerten und Destillerien eröffneten, welche qualitativen Gin produzierten, wurde der Old Tom Gin oft als billig abgestempelt und geriet in Verruf. Lange ging der Old Tom Gin vergessen. Mit dem neuen Gin-Boom lebt er jedoch wieder auf und findet sich vermehrt in Bars als den etwas “atypischen” Gin.
Gurken-Pfefferminz London Mule
Zutaten
5cl Falco Gin
10cl Ginger Beer
5cl Mineralwasser
1cl Zitronensaft
3 lange, dünn geschnittene Gurkenscheiben
4-5 Pfefferminzblätter
Eis: Cubed / gewürfelt
Glas: Highball / Longdrink
Garnitur: Zweig Pfefferminze
Rezept
Gurkenscheiben gemäss Cocktailbild ins Glas geben
Glas mit Eis füllen
Pfefferminzblätter zwischen den Handflächen zerschlagen und beigeben
Gin, Zitronensaft, Ginger Beer und Mineralwasser beigeben
Leicht umrühren und mit einem Zweig Pfefferminze garnieren
Sei gespannt auf die nächste Gin Kategorie, welche im nächsten Blogpost vorgestellt wird. Bis dahin “Zum Wohl” und bis in zwei Wochen.